Vorlesetag – nicht nur so ein Tag…

Pfft! V-o-r-l-e-s-e-t-a-g.

Da lädt man seinem Sprössling doch einfach mal bei Audible ein Buch runter oder schiebt ein Hörbuch rein! So einfach ist das und ruhig ist es obendrein. Haben die Leute nichts Besseres zu tun? Walter Scheurle, Personalvorstand Deutsche Post, zum Beispiel hat tatsächlich eine Menge anderer Dinge zu tun. Aber sind diese Dinge immer wichtiger?

Ich denke nicht. Er auch nicht, denn Walter liest vor. Vorlesen bindet und bildet. 77600 deutsche Mitbürger denken auch so und schenken andern ihre Zeit. Denn Vorlesen ist mehr als nur Wörter laut zu lesen. Vorlesen bedeutet sich Zeit zu nehmen, Verbundenheit mit anderen, geteilte Emotionen, Spannung, Aufmerksamkeit und einfach mal auf den Arsch setzen, Smart-Phone auf lautlos stellen und zu zu hören. Und das ist es, was wir momentan zu wenig tun. Schauen Sie sich doch mal in Cafés oder Restaurants um. Wie viele Menschen tippen auf einem Smart-Phone oder tablet herum und wie viele lesen konzentriert ein Buch?

Auf jeden Fall: Ein Hoch auf die Vorleser! An dieser Stelle. Und übrigens, wenn Sie sich als Vorleser melden – und das können Sie heute noch tun – dann haben Sie auch selbst etwas davon. Zu geben macht nämlich glücklich. Naja, zumindest all die Menschen in den Glücksländern.

Und die Glücksstädter auch! Denn wer hält den Titel für die aussergewöhnlichste Vorlesehauptstadt 2013 und möchte diesen Titel auch dieses Jahr wieder behaupten? Glücksburg! Die Heimat für 5800 Seelen ist übrigens die nördlichste Stadt Deutschlands und stößt sich beinahe den Kopf an Dänemark. Was ja – wie man sieht – nicht schadet, denn immerhin gehören die Dänen unumstritten zu den glücklichsten drei Ländern der ganzen Welt. Schon seit Jahren. Und immer wieder. Und was macht die Dänen so glücklich?

Vorlesen! Nein, da lehne ich mich ein wenig weit aus dem Fenster. Aber all die Aspekte, die zum Vorlesen gehören schon: Verbundenheit, Vertrauen und Aufmerksamkeit für den Menschen der vor einem steht.

Also ran an die Bücher und anmelden…