KANN CYBERSECURITY GLÜCKLICH MACHEN? JA! VERTRAUE MIR!
Darf ich vorstellen? Ihre neue Kollegin: Mrs. Cybersecurity, kurz CS. Unsere Kontrolleurin und Spaßbremse, die uns ständig vor unserer eigenen Inkompetenz warnt, mit neuen Regeln um die Ecke kommt und uns wirklich noch den letzten Spaß an der Arbeit verdirbt.
Das klingt nicht nach glücklichen Unternehmen.
Take aways:
Kurz und knackig für unterwegs? Einfach reinhören bei RadioEins Berlin mit „Zwei bei Eins“.
Ohne Mrs. CS gehts allerdings auch nicht. Ein heißes Thema, auf das auch die Glücksforscherin eine befriedigende Antwort haben müsse, so befand Jürgen Schulze, Channelmanager Cybersecurity bei PwC und drückte mir kurzerhand das Thema aufs Auge. Unter den Weinreben im Urlaub an der Mosel schrieb ich dann 2019 einen Text, den ich richtig gut gelungen fand.
Heute ist davon nicht mehr viel übrig. Nur noch vier Worte: Sicherheit, Freiheit, Vertrauen und Glück.
Bei dem Wort Sicherheit zucke ich allerdings immer noch leicht zusammen, sind doch risikofreudigere Menschen im Schnitt glücklicher als die, die Last der Bedenken mit sich herumtragen. Freiheit und Autonomie bedingen das Glück und nicht die Sicherheit, die wir mit Regeln, Verträgen und Kontrolle versuchen zu erschaffen.
Und ich soll jetzt für Herrn Obersecurity die Seite wechseln und behaupten: Security macht glücklich! Echt jetzt?
Sicherheit ist nicht gleich Sicherheit.
Doch eins wurde während unserer hitzigen Diskussionen klar: Die Rolle, die Cybersecurity im Unternehmen einnimmt, ist nicht neutral.
Wie wäre es hiermit? Dies ist Mrs. Cybersecurity. Sie hilft uns allen, unsere Arbeit zu machen, ohne dass wir Angst haben müssen, ständig irgendetwas zu verbocken. Sie ist unsere Verbündete, die unnötigen Schaden von uns fernhält. Großartig, oder? So wahren wir unsere Freiheit und können unsere Kreativität ausleben.
Können wir nichts für, haben wir so gelernt.
Bleiben wir fair, unser Menschenbild ist tief in unserer Kultur verankert. Vertrauen zu schenken, ist für Deutsche eine sehr viel kniffligere Angelegenheit als für z. B. für die Länder des Nordens. Die haben von jeher ein hohes soziales Vertrauensniveau.
Nach Umfragen des World Value Survey antworten 70-75 % der Bewohner von Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, dass man den meisten Menschen vertrauen kann. In Westdeutschland sind es 40 % und in Ostdeutschland gar nur 25 %.
Dieses Vertrauensniveau ist dann auch für das Glücksgefälle in den unterschiedlichen Bundesländern mitverantwortlich. Wenig Vertrauen, wenig Lebensglück, um es einmal platt zu formulieren.
Greifen Sie doch spontan zum Hörer (+49 40 226 161 160) oder sichern Sie sich gleich eine Mini-Sparringsrunde in meinem Kalender. Für ein persönliches Kennenlernen, natürlich unverbindlich. Dann besprechen wir, was ich mit #happynordicleadership für Sie und Ihr Unternehmen tun kann.
Zum Glück gibts gläserne Wände!
Offenes Atrium über drei Stockwerke. Meine Tochter Elisa, damals zwei Jahre alt, rannte im obersten Stockwerk los. Ich habe sie laufen lassen, weil das Atrium mit Glas abgesichert war. Auf einmal fehlte aber ein Glaswand-Panel. Kein Problem für Elisa, sie lief einfach an der Innenseite der Glaswand weiter auf einem 30 Zentimeter Vorsprung zum Abgrund.
Du kannst die Mitarbeiter:innen laufen lassen, solange die Glaswände da sind, um sie zu schützen und solange sie sich auch darauf verlassen können. Sicher, unaufdringlich, transparent. Wohlwollend, wenn es wohlwollende Wände gäbe. Genau in solch einer Kultur möchten Menschen heutzutage arbeiten. Das ist es, was Mitarbeiter:innen an ein Unternehmen bindet und neue Menschen anzieht – und eben auch die Cybersecurity nachhaltig stärkt. Und dann, und nur so, darfst du meiner Unkenntnis nicht über den Weg trauen und mein Tun und Lassen kontrollieren.
Also zeigen Sie und erklären Sie! Gehen Sie davon aus, dass, wenn Sie ein guter Arbeitgeber sind und Ihre Leute bei Ihnen glücklich sind, niemand dem Unternehmen absichtlich schaden möchte. Insoweit können sie den Menschen also trauen.
Was den Menschen (und mir ebenfalls) im Allgemeinen fehlt, ist die Geduld für Sicherheit, das Verständnis und die Kompetenz. Sie werden mich also kontrollieren müssen und auch dürfen, weil ich es verstehe und Ihren Job auch nicht kann.
Cybersecurity, Vertrauen und Glück.
Und deshalb sind wir ein unschlagbares Team, meine Mrs. „Check-check-double-check-CS“ und ich, die unglaublich vertrauenswürdig bin … und manchmal etwas schusselig. Bitte Mrs. Cybersecurity, mach mein Leben einfacher: Verriegele mein Telefon automatisch nach einer Minute, schlage mir ein sicheres Passwort vor und sorge für ein tägliches Back-up. Damit aus Sicherheit Freiheit wird.
Vielleicht ist dies der Auslöser für eine gewisse Art von Hassliebe, einer Leidenschaft. Aber auf jeden Fall eines nicht: Ein Unternehmen mit Mitarbeitern, die Dienst nach Vorschrift machen und im „Ist-mir-doch-egal-Modus“ hinwegdämmern.
Kontrolle entzieht nur dann Energie, wenn sie den guten Absichten und den Menschen an sich nicht vertrauen. Wohlwollende, unterstützende und partnerschaftliche Kontrolle, die den Menschen hilft, ihren Job so gut wie möglich zu machen, wirkt hingegen sogar vertrauensfördernd. (Auch hier hätte ich auf Anfrage eine Studie.)
Also machen Sie die unheilvolle Spaßbremse zur wohlwollenden Behüterin und Mitdenkerin, dann ist Cybersecurity ein gern gesehener Gast, dem man gerne hilft.
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